Was Sachen mit mir machen - oder zeichnen im Lockdown

13. Mai 2020
Irene Briner

Am 12. März habe ich geschrieben, dass ich zuhause bleibe. Weil das kleine Virusbiest Covid-19 sich überall ausbreitet.

Die Zeichnungsstunden finden seither per Videokonferenz und nicht im Atelier von Susanne Brem statt.

Viel Zeit, viel üben, üben, üben …

Kurz nach dem Covid-19-Lockdown haben wir den Auftrag erhalten zwei Dinge auf dem Papier zusammenzubringen, die nichts miteinander zu tun haben.

Ich habe mich für einen kleinen Vogel entschieden und für ein Schneckenhaus. Und kurzer Hand aus dem Schneckenhaus ein Zuhause für den Vogel gemacht. Jetzt steht er auf der „Terrasse“:

Und vor einer guten Woche haben wir den Auftrag erhalten, ein Portrait zu zeichnen.

Und dann haben wir Fotos von Dingen bekommen, die wir so zeichnen mussten, dass das Portrait mindestens teilweise verdeckt wird davon.

Also habe ich versucht, eine Frau mit schwungvoller Frisur zu zeichnen. Graphitschicht um Graphitschicht ist das Gesicht entstanden.

Das Foto eines Macaronturms hat mich fansziniert. Vielleicht weil mich ein Macaron an einen Punkt erinnert? Oder weil das Virusbiest einen runden Kern hat?

Wer weiss schon, was Sachen mit einem machen …

Schliesslich ist dieses Bild dabei herausgekommen:

Jetzt bin ich sehr gespannt darauf, wie es wohl weiter geht.

Und natürlich auch, über welche Sachen ich noch stolpern werde und was die mit mir dann machen werden.

Geduldig sein, kann ich inzwischen - ämel ein wenig.

Kultur von Zuhause aus geniessen oder selbst das eine oder andere anschubsen, ist schon auch gut und schön. Aber kribbelig ist es nicht. Wenigstens kann man seit gestern wieder ins Museum. Also, wenn man nicht schon so alt ist wie ich. Immerhin steigt damit die Hoffnung auf Kultur im Direktkontakt.

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